„Fit gegen rechts“ – ein Projekt der Klassen 10 an der Realschule Lichtenau

Vom 17.06. – 19.06.2019 hat der Jahrgang 10 der Realschule Lichtenau an dem Projekt „Fit gegen rechts“ unter der Leitung der Mitarbeiter der SBH West GmbH teilgenommen. Ermöglicht wurde die Durchführung durch die großzügige Unterstützung der Bürger- und Energiestiftung Lichtenau/Westfalen. 

Den ersten Tag dieser Aktion haben die drei Schülergruppen mit der Frage „Was ist rechts?“ begonnen. Hierfür schrieben die Schülerinnen und Schüler Begriffe an die Tafel, die ihnen zu dem Wort „RECHTS“ eingefallen sind. Des Weiteren haben sie sich mit Erkennungsmerkmalen wie Symbolen und Kleidung rechtsorientierter Menschen auseinandergesetzt. Den Jugendlichen wurde außerdem bewusst gemacht, dass auch heute Neonazis versuchen, diese Altersgruppe z.B. mit Songtexten zu beeindrucken und letztlich auch einzufangen. Allgemein hat der Jahrgang sich viel mit der Ideologie und Propaganda der NS – Zeit beschäftigt, durch die auch – wie beispielsweise bei der AFD heute gesehen wird – falsche Versprechen gemacht wurden. Vertieft wurde die Kenntnis über die Mechanismen nationalistischer Gruppen von Verführung und Zwang, die ein zweifelhaftes Zugehörigkeitsgefühl schaffen, durch den Film „Die Welle“, der angesehen und anschließend besprochen wurde.  

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Am zweiten Tag des Projekts unternahmen die Klassen eine Exkursion in die Dokumentationsstätte Stalag 326. Dort erfuhren sie viele Einzelheiten über das Leben der Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion während des Zweiten Weltkrieges im Lager und bei der Zwangsarbeit, wobei alle aufmerksam zu hörten. Außerdem besuchten sie den Friedhof der sowjetischen Kriegstoten, dessen heutige Anlage bei den Schülerinnen und Schülern Assoziationen zu einem friedlichen Parkgelände mit Rasenflächen und Bäumen weckte. Vielen wurde bewusst, wie schlimm angesichts der Masse der Gräber, die sich unter dem Rasen befinden, diese Zeit für die Menschen gewesen sein muss. Die Anonymität der Begräbnisse erschrak sie angesichts der Tatsache, dass von den mehr als 60 Tausend Bestatteten nur etwa 16 Tausend Namen bekannt sind. Am Ende der Exkursion schauten die Jugendlichen einen Film zu diesem Lager, der auch Interviews mit verschiedenen Zeitzeugen beinhaltete. 

Am Tag drei des Projekts haben sich die Gruppen mit Vorurteilen in der heutigen Zeit auseinandergesetzt. Sie haben überlegt, was schon zu Rassismus gehört und was nicht. Dabei wurde vielen Schülerinnen und Schülern klar, dass Rassismus etwas ist, was schon in den einfachsten Situationen beginnt und von Menschen geschaffen wird. 

 

Eine Schülerin bemerkt stellvertretend für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler: „Das Projekt hat uns zum Nachdenken angeregt, wir haben gelernt, wie man mit rassistischen Äußerungen umgeht und gegen diese `ankämpft`“

Viele Jugendliche haben zum Schluss ein positives Feedback geäußert und es war auf jeden Fall eine wertvolle Bereicherung in den letzten Schultagen. 

(verfasst von Lea Kromer, Klasse 10a)

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